Unter dem Titel „Change is within us“ präsentiert das Stadtmuseum Schleswig eine Werkauswahl von Gemälden, Zeichnungen, Collagen und kinetischen Objekten von Bernhard G. Lehmann. „Change is within us“ ist eine Hommage an einen kreativen, politisch denkenden Künstler, der in seinen Werken Antworten auf die Veränderungen und Ereignisse dieser Welt suchte. So befinden sich in dieser Ausstellung beispielsweise Arbeiten zu Theodor Fontanes Gedicht Schleswigs Ostertag 1848 neben Grafiken zum Corona-Virus oder Gemälden von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer.
9. September bis 5. Oktoberr 2022 · S-Foto Forum (Ausstellungshalle)
Ein Trauertattoo ist ein Zeichen des Verlustes, Symbol für einen tiefen Schmerz. Für so manchen Trauernden, dem das Tätowieren vorher eher fremd erschien, fühlt sich das Stechen eines Tattoos dann doch richtig an. Sie spüren den Verlust, auch und gerade körperlich. Es hilft, die Angst zu nehmen, den Menschen zu vergessen. Es signalisiert: Ich trauere um einen Menschen und zeige das. Die tätowierten Bilder, Symbole und Namen können ebenso eine Aufforderung an die Mitmenschen sein, den Verlust anzusprechen, denn Trauer muss sichtbar werden. Die Entwicklerinnen des Projektes sind Katrin Hartig & Stefanie Oeft-Geffarth mit Unterstützung der CONVELA GmbH. Ergänzt werden die Elemente mit Trauertattoos aus der Region, z.B. von Emil Jakobsen (Spieler der SG Flensburg-Handewitt).
25.03.bis 06.06.2022 · S-Foto Forum (Ausstellungshalle und Palais)
Im Jahr 2001 als einmaliges Ereignis geplant, feierte der Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres im letzten Jahr sein 20-jähriges Bestehen, und längst nimmt er einen festen Platz unter den renommierten Naturfoto-Wettbewerben dieser Welt ein.
Auch in unserem Haus hat diese Ausstellung eine langjährige Tradition, und dies aus gutem Grund: Die Siegerbilder dieses besonderen Wettbewerbs begeistern die Besucher Jahr für Jahr aufs Neue durch ihre herausragende Qualität, ihre Vielfalt und Einzigartigkeit.
Mehr als 1000 Fotografen aus 34 Ländern haben über 19.000 Aufnahmen zum Wettbewerb 2021 eingereicht. Daher war es eine echte Herausforderung für die hochkarätig besetzte Jubiläumsjury, sich auf die 85 Siegerbilder in den zehn Wettbewerbs-Kategorien zu einigen. Die Ergebnisse werden nun in einer großen Ausstellung präsentiert, die über alle Sujets hinweg das Beste zeigt, was zeitgenössische Naturfotografie zu bieten hat.
Gesamtsieger und damit „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021“ ist der spanische Fotograf und Fotojournalist Angel Fitor, dessen Bild „Ballett der Medusen“ eine Qualleninvasion in der spanischen Lagune Mar Menor aufs Eindrucksvollste inszeniert.
17.12.2021–13.03.2022 · S-Foto Forum (Ausstellungshalle)
Jeder Moment ist ein perfekter Ausdruck des Lebens, der nur für kurze Zeit existiert und deswegen in vollem Bewusstsein erlebt werden soll. Mono no Aware, so der Titel der Ausstellung des Fotografen Uwe Langmann, ist ein auf der Philosophie des Zen-Buddhismus basierendes ästhetisches Prinzip, das die Schönheit des Vergänglichen beschreibt. Während in westlichen Kulturen Veränderung und Vergänglichkeit mit Gefühlen der Trauer und des Verlustes verbunden sind, ist es die Kunst von Mono no Aware, diese Emotionen in Akzeptanz und Wertschätzung zu überführen. Diese Form der Geisteshaltung in seinen Bildern zu veranschaulichen und damit die Basis für eine achtsame Lebensweise zu schaffen, in der Schönheit und Bedeutung in den gewöhnlichsten Dingen und in den unscheinbarsten Augenblicken erfahren werden können, ist ein wichtiges Anliegen des Künstlers.
In seiner Fotografie geht es Langmann weniger um eine konkrete Darstellung der Realität, als um eine emotionale, poetische Interpretation der ihn umgebenden Welt sowie um die Auslotung der künstlerischen Möglichkeiten seines Mediums. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Konzept der ‚Leere‘, das ebenfalls seinen Ursprung im Zen-Buddhismus hat. Ähnlich wie in den klassischen japanischen Tusch-Malereien (sumi-e) nutzt der Fotograf zumeist leere, fast weiße Flächen, auf denen er seine sparsam arrangierten Motive präsentiert. Was im sumi-e das Weiß des unbemalten Papiers ist, findet sich bei ihm als Schneefläche, als überbelichteter grauer Himmel oder als scheinbar im Unendlichen verschwindende Wasserfläche wieder. Auf diesen Flächen, die Langmann gerne als ‚Resonanzräume‘ bezeichnet, inszeniert er minimalistische, stille Gesten von Mensch und Natur. Er sucht dabei nach Wegen, das Unaussprechliche, Verborgene seiner Motivwelten für den Betrachter greif- oder zumindest fühlbar zu machen und seine Bilder in einen Raum der Andeutungen und Suggestionen zu überführen. Landschaften, Menschen, Tiere und Gegenstände werden bei ihm zu Projektionsflächen, sowohl für seine Gedanken und Gefühle als auch für die der Betrachter, die stets aufgefordert sind, sich selbst aktiv in einen geistigen Dialog mit dem Gesehenen zu begeben.
Passend zur Ausstellung „Mono no Aware“ bieten wir zwei Sondereditionen (s. Abb.) zu einem Preis von 100 € pro Stück an. Die Prints sind auf dem Papier Awagami Bamboo mit der Größe von 20 x 25 cm gedruckt. Das Motiv selbst umfasst 16 x 20 cm.
24.06. bis 28.11.2021 · S-Foto Forum (Ausstellungshalle)
In dem international renommierten Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ werden seit dem Jahr 2000 von einer unabhängigen Expertenjury herausragende Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus verschiedenen Nationen ausgezeichnet. Die prämierten Fotos dokumentieren die Persönlichkeit und die schwierigen Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen weltweit: im Krieg, in materieller und seelischer Not, nach Naturkatastrophen. Aber sie halten auch Momente des Glücks, der Lebensfreude und Facetten unterschiedlicher Alltagswelten fest.
Den ersten Preis im Wettbewerb 2020 hat der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis erhalten. Sein Siegerbild ist am 9. September 2020 im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos entstanden, als ein Feuer die Unterkünfte von 13.000 Menschen, darunter 4.000 Kinder, zerstörte. Es zeigt alles gleichzeitig: Flucht und Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft in höchster Not. Die Stärke des Kleinen, der dem noch Kleineren die heile Haut bewahrt. Im Blick des jungen Retters: die ganze Hoffnung, es möge ein anderes, ein besseres Leben kommen.
Auch der zweite und dritte Preis von Supratim Bhattacharjee und Evgeny Makarov sowie die sieben weiteren Reportagen mit ehrenvollen Erwähnungen fangen die Verletzlichkeit, aber auch die Stärke von Kindern angesichts bedrückender Lebensumstände ein. Die Bilder des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee sind auf den Kohlefeldern von Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand entstanden, die zu den größten in ganz Asien gehören. Hier sind schon Vier-, Fünf-, Sechsjährige zur Mitarbeit gezwungen. Zur Schule gehen die Kinder auch später nicht. Mit dem dritten Preis wurde die Reportage des in Deutschland lebenden russischen Fotografen Evgeny Makarov über die Ballettschülerinnen in der brasilianischen Favela Manguinhos ausgezeichnet. Makarov begleitet die Kinder auf ihren Wegen durch die Favela, beim Training in der Schule, die er als einen „Schutzbunker“ beschreibt, beim Training zuhause, wo sie in armseliger Umgebung „Arabesque“ und „Grand Plié“ üben – und in einer Gemeinschaft, die sie glücklich macht.