24.06. bis 28.11.2021 · S-Foto Forum (Ausstellungshalle)

In dem international renommierten Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ werden seit dem Jahr 2000 von einer unabhängigen Expertenjury herausragende Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus verschiedenen Nationen ausgezeichnet. Die prämierten Fotos dokumentieren die Persönlichkeit und die schwierigen Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen weltweit: im Krieg, in materieller und seelischer Not, nach Naturkatastrophen. Aber sie halten auch Momente des Glücks, der Lebensfreude und Facetten unterschiedlicher Alltagswelten fest.

Den ersten Preis im Wettbewerb 2020 hat der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis erhalten. Sein Siegerbild ist am 9. September 2020 im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos entstanden, als ein Feuer die Unterkünfte von 13.000 Menschen, darunter 4.000 Kinder, zerstörte. Es zeigt alles gleichzeitig: Flucht und Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft in höchster Not. Die Stärke des Kleinen, der dem noch Kleineren die heile Haut bewahrt. Im Blick des jungen Retters: die ganze Hoffnung, es möge ein anderes, ein besseres Leben kommen.

Auch der zweite und dritte Preis von Supratim Bhattacharjee und Evgeny Makarov sowie die sieben weiteren Reportagen mit ehrenvollen Erwähnungen fangen die Verletzlichkeit, aber auch die Stärke von Kindern angesichts bedrückender Lebensumstände ein. Die Bilder des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee sind auf den Kohlefeldern von Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand entstanden, die zu den größten in ganz Asien gehören. Hier sind schon Vier-, Fünf-, Sechsjährige zur Mitarbeit gezwungen. Zur Schule gehen die Kinder auch später nicht. Mit dem dritten Preis wurde die Reportage des in Deutschland lebenden russischen Fotografen Evgeny Makarov über die Ballettschülerinnen in der brasilianischen Favela Manguinhos ausgezeichnet. Makarov begleitet die Kinder auf ihren Wegen durch die Favela, beim Training in der Schule, die er als einen „Schutzbunker“ beschreibt, beim Training zuhause, wo sie in armseliger Umgebung „Arabesque“ und „Grand Plié“ üben – und in einer Gemeinschaft, die sie glücklich macht.